Geschichte von Timion

Es ist faszinierend zu sehen, wie Timion aus einem kleinen Projekt in einem Vorgarten zu dem geworden ist, was es jetzt ist. Schauen Sie doch das Video zum 10 Jahres-Jubiläum. Unten sind die Höhepunkte von jedem Jahr aufgeschrieben.

Einführung

Timion wurde im November 2006 von Daniel und Anika Meyer gegründet. Der Schweizer Orthopädist und die südafrikanische Physiotherapeutin lernten sich bei ihrer Arbeit in Sierra Leone und im Irak kennen, wo sie sich beide zwischen 1998 und 2003 in Hilfsprojekten für behinderte Kinder engagierten. Nach einer einjährigen Bibelschule bei YWAM entschied sich das Paar, marginalisierte Kinder mit Behinderungen in Südafrika zu unterstützen. Da Anika Verbindungen zur UCSA (Uniting Christian Student Association) hatte, zogen sie im Oktober 2006 nach Jeffreys Bay.

2006 & 2007

Als Anika und Daniel beginnen, sich mit den Bedürfnissen behinderter Kinder auseinander zu setzen, kommen sie mit der dynamischen Rehabilitationskoordinatorin Tabiza Caga in Kontakt, die für den Gesundheitsdistrikt Port Elizabeths zuständig ist. In Zusammenarbeit mit ihr sowie Therapeuten der Kliniken in Port Elizabeth und Uitenhage beginnen Anika und Daniel ihre Arbeit mit Kindern, die an einer Zerebralparese leiden. Viele der Kinder benötigen besonderes Equipment - jedoch fehlt den öffentlichen Spitälern oft das Geld oder sie versagen bei der Auslieferung der Hilfsmittel. Die Situation unterscheidet sich von Provinz zu Provinz. Im Jahr 2006 erhalten jedoch noch immer die meisten behinderten Kinder im Ostkap kein Hilfsmaterial.

Daniel und Anika starten eine Firma namens Timion Child Equipment. Die Wahl der Unternehmensform stellt sich später als Fehler heraus, da die gesamte Arbeit Timions gemeinnützig verrichtet wird. Die Finanzierung des Projekts wird durch Spenden von Freunden, Familie und Daniels Kirchgemeinde in der Schweiz gewährleistet. Das Startkapital Timions stammt von einem abgeschlossenen Projekt für Obdachlose im Irak, welches Daniel 1998 initiiert hatte.


Anfangs sieht die Arbeit bei Timion folgendermassen aus: Daniel arbeitet ungefähr drei Tage pro Woche in der Produktion einfacher Hilfsmittel aus Holz. Dies geschieht während der ersten paar Monate im Garten der Wohnung, in der das Paar lebt, bevor eine Garage des Campingplatzes UCSA genutzt werden kann. Ein oder zwei Tage pro Woche besuchen Anika und Daniel zudem Kinder in den Spitälern der Townships sowie der Klinik von Uitenhage.

2008

Die ersten Freiwilligen nehmen ihre Arbeit in der Werkstatt auf. Zu Beginn kommt die Hilfe hauptsächlich von simbabwischen und sambischen Studenten einer christlichen Leiterschule. Zudem investiert sich das südafrikanische Paar Irene und Stuart Bradley für mehr als ein Jahr jeweils einen halben Tag pro Woche in das Projekt.

2008 empfangen wir auch unsere erste Schweizer Volontärin, Debora Müller. Sie pioniert in einer Rolle, die Timion später stetig vorantreiben wird: Volontärsarbeit. Ende 2013 wird Timion bereits mehr als 25 Volontäre beschäftigt haben! Neben praktischer Hilfeleistung werden sie uns eine moralische Unterstützung sein und uns manche Dinge, an die wir uns schon zu sehr gewöhnt haben, mit neuen Augen sehen lassen.

Im gleichen Jahr starten wir ein Gebetspartner-Programm. Dabei werden unsere behinderten Kinder von Gebetspartnern „adoptiert“, welche sich dazu verpflichten, regelmässig für das Kind zu beten.

2009

Wir stellen unseren ersten Vollzeitmitarbeiter in der Werkstatt ein. Die Arbeitsaufträge nehmen stetig zu.

Zudem führen wir die zwei ersten Camps auf dem UCSA Campingplatz in Jeffreys Bay durch. Dabei wird uns bewusst, dass grosser emotionaler Bedarf seitens der Mütter und Grossmütter unserer Kinder besteht. Die Camps zielen von nun an vor allem darauf, den Kindern und ihren Müttern eine Auszeit zu ermöglichen und sie für ein paar Tage zu verwöhnen.

2010

Wir planen einen neuen Ansatz in unserer Arbeit mit den Kindern. Bisher hatten wir Mütter und Kinder in den Spitälern der Townships oder im Spital von Uitenhage beraten. Dies erlaubte es uns jedoch selten, etwas über die Umstände der Familie zu erfahren. Zudem war es oft schwierig für die Angehörigen, das Equipment mit öffentlichen Verkehrsmitteln in ihr Zuhause zu transportieren. Von nun an absolvieren wir Hausbesuche, um den Hintergrund der Familien besser zu verstehen, die Mütter in einer entspannten Atmosphäre beraten zu können und den Transport der Hilfsmittel sicher zu stellen. Mit der Anstellung Oswalds wird Daniel von nun an durch zwei Personen in der Werkstatt unterstützt.

Bis zu diesem Zeitpunkt sind Timions Arbeiten mittels selbst hergestellter Werkzeuge und Maschinen verrichtet worden. Erstaunlicherweise haben sie dem täglichen Gebrauch in der Werkstatt gut standgehalten. Im Jahr 2010 kann Timion endlich industriell hergestellte Holzverarbeitungsmaschinen zu einem sehr guten Preis erstehen.

2011

Wir siedeln unsere Werkstatt vom UCSA Campingplatz in die Industriezone Jeffreys Bays um. Dort haben wir nun doppelt so viel Platz.

Der Verein Timion Schweiz wird gegründet. Die Vereinsmitglieder übernehmen die Koordination des Fundraisings in der Schweiz und unterstützen Daniel in der Projektführung.

2012

Timion kann seine erste Therapeutin, Elbe, anstellen. Sie absolviert von nun an täglich Hausbesuche bei den zahlreichen Patienten. Etwas später wird Christoffel engagiert, der als Logistiker mehr Struktur in Timions Arbeit bringt. Er meldet Timion als Non-Profit-Organisation an.

2013

Wir ziehen erneut in eine grössere Werkstatt um. Timion erhält zudem administrative Unterstützung und stellt eine Sekretärin mit Halbtagspensum ein. Zu diesem Zeitpunkt zählt Timion neben Daniel fünf Teammitglieder.

Anika, die Timion gemeinsam mit Daniel gegründet hat, zieht sich formal von der Projektarbeit zurück. Sie wird jedoch nach wie vor am Bestellungsprozess, Training und der Visionsarbeit von Timion beteiligt sein.

Timion ist nun ein registriertes Non-Profit-Unternehmen. Dessen Vorstandsmitglieder sind Wilbur Wright, Selmari Potgieter und Daniel Meyer. Timion erhält zudem eine NPO-Nummer und wird durch SARS steuerbefreit.

Dank einer grossen und erfolgreichen Fundraising-Aktion in der Schweiz kann Timion einen VW Caddy kaufen. Das Auto wird täglich für Hausbesuche gebraucht und hat genug Stauraum für Equipment und Personen.

2014

Timion stellt eine Seelsorgerin mit Vollzeitpensum an. Nolubabalo wird sich auf ihren Hausbesuchen primär den Bedürfnissen der Mütter annehmen. Sie wird zudem die Kleingruppen und Hausgemeinden koordinieren, die aus den Camps hervorgehen. Es gehört zu Timions Zielen, dass sich nach jedem Camp eine neue Gruppe von Müttern bildet, die sich regelmässig trifft.

Timion erhält im Februar seinen ersten professionellen Schreiner als Volontär. Nicolas kommt aus Frankreich und absolviert hier seinen Zivildienst. Er wird helfen, die Produktionsmitarbeiter in ihrer Kompetenz zu fördern, die Qualität der Produkte zu verbessern und die Effizienz in der Produktion zu steigern.

2015

Durch die Anstellung von Timothy geht der Wunsch in Erfüllung, junge Leute mit schwierigem Hintergrund im Projekt zu integrieren. Wir freuen uns sehr, zu sehen, wie Timothy in seiner Persönlichkeit wächst und wie er die Fertigkeiten eines Schreiners lernt.

Unsere Ergotherapeutin Elbe verlässt Timion. Sie wird sich künftig in Jordanien in der Arbeit mit behinderten Flüchtlingskindern engagieren.

Eine Ergotherapeutin geht, zwei neue kommen. Mit Karlien und Ann kann Timion gleich zwei südafrikanische Therapeutinnen anstellen und die Kapazität für Hausbesuche vergrössern.

Die freudige Tatsache, dass Timion nun zwei Ergotherapeutinnen beschäftigt, bedingt, dass ein zweites Auto für die Hausbesuche zur Verfügung steht. Durch zwei grosszügige Spenden, die eine von der Caisse Secours der französischen Mennoniten Gemeinden und die andere von einer privaten Spende, kann Timion schon bald einen zweiten Caddy anschaffen.
Anglican Aid, eine australische humanitäre Hilfsorganisation ermöglicht es Timion, das Seelsorgeprogramm für die Familien der CP-Kinder auszubauen. Timion hilft die betroffenen Familien zu verknüpfen, so dass diese sich gegenseitig unterstützen und austauschen können.

Timion wird vom Staat zum offiziellen Lieferanten von Stehrähmen ernannt. Dieser dreijährige Vertrag, der abgeschlossen werden konnte, ermöglicht Timion das Verkaufen der Stehrähmen an staatliche Spitäler. Wir hoffen, dass wir auf diese Weise einen Teil unserer finanziellen Ausgaben selber decken können.

Der Vertrag mit der Regierung erhöht unseren Arbeitsaufwand. Glücklicherweise stösst Clifford zum Projekt hinzu und unterstützt uns in der Werkstatt tatkräftig in der Produktion. Er arbeitet bei Timion bis Ende 2016.

Christoffel hat in den Philippinen eine neue Herausforderung gefunden und verlässt Timion. An seine Stelle als Manager tritt nun Hannah, welche früher schon als Physiotherapeutin bei Timion gearbeitet hat.

2016

Timion wird als offizielle Zivildienststelle für die Schweiz anerkannt. So können nun Schweizer Schreiner, Schlosser und Physiotherapeuten ihren Wehrpflichtersatz bei Timion absolvieren. Raphaël ist unser Zivildienstpionier und bringt sein Wissen und seine Fähigkeiten als Schreiner für zehn Monate bei Timion ein.

Am 12. Februar ereignet sich ein tragischer Autounfall, bei dem Alena, eine Volontärin stirbt und Raphaël schwer verletzt wird. Wir sind tief erschüttert und unendlich traurig. Aber wir als Timion-Familie finden Trost in der allgemeinen Anteilnahme in Jeffreys Bay und vor allem in der Liebe Gottes.

Timion ist reich gesegnet durch zahlreiche Volontäre, welche eine sehr wichtige Unterstützung für das Projekt sind!
Timion kauft sich eine secondhand CNC-Maschine und mit Wian haben wir auch jemanden gefunden, der die neue Errungenschaft bedienen kann. Wian selbst sitzt im Rollstuhl und kann mit seinem Wissen über die Handhabung der CNC-Maschine unsere Produktion steigern und die Qualität verbessern, wodurch einer grösseren Anzahl von behinderten Kindern geholfen werden kann.

Mit Lusanda und Vuyani wird unser Team um eine Seelsorgerin und einen Schreiner ergänzt.

2017

Wegen Sicherheits-bedenken in den Townships entscheiden wir uns dass wir mindestens zu zweit auf Hausbesuche gehen.

Statt dass wir die Produktion in Teams machen, übernimmt nun jeder Mitarbeiter die komplette Verantwortung für eine eigene Produktion von Hilfsmitteln. Die Produktions-mitarbeiter sind motivierter und die Qualität nimmt zu.

Die Produktion mit der CNC Maschine wird immer wichtiger. Wir entwickeln einen neuen Therapie-stuhl für schwerbehinderte Kinder. Auch andere Hilfsmittel werden verbessert.

Hannelie ist unsere neue Sekretärin, da uns Sammy für ein anderes Hilfswerk verlassen hat, das mehr ihren Gaben und Ihrer Berufung entspricht.

Wir dürfen Timion’s 10-Jahres-Jubiläum zusammen mit ca. 300 Mütter und behinderten Kindern in einem der Townships feiern. Wir sind dankbar für das Wachstum und Gottes Treue zu Timion.  

2018

Sonja und Tom Tschopp und Ihre zwei Kinder starten ihre Arbeit als Langzeit-Volontäre mit Timion. Sie sind ursprünglich aus der Schweiz.

Sonja startet Handarbeitsgruppen unter den Müttern der zerebralgelähmten Kinder. Das Ziel dieser Gruppen ist, neue Fähigkeiten wie Häkeln und Nähen zu übermitteln, und daneben eine Plattform zu offerieren, wo sie austauschen und sich gegenseitig ermutigen können.

Tom startet eine Metallwerkstatt, die unsere Holz-hilfsmittel ergänzt.

Nach einer langen Suche, die mehr als ein Jahr dauert, finden wir endlich ein geeignetes Gebäude für die geplante Kindertagesstätte. Es ist ein Haus im Township von Kwanobuhle in der Nähe von Uitenhage, das wir kaufen können.

Das Haus wird umgebaut und renoviert, alle Timion-Mitarbeiter sind in irgendeinem Bereich involviert.

Eine neue Art von Camp, das Seelsorge-Camp findet statt. Diese Art von Camp gibt den Müttern Möglichkeit, ihre Vergangenheit zu verarbeiten und Heilung von negativ prägenden Erlebnissen zu finden. Neben Seelsorge-Camps haben wir auch zwei normale Timion-camps und zwei Therapie-orientierte Camps.

Wir bauen eine grosse CNC selber zusammen, um die Qualität und die Effizient zu steigern. Der Verkauf von Rollstuhl-tischen bringt uns dringend benötigte Einnahmen zusätzlich zu den Spendeneinahmen.

15.11.2024 07:15:25

Day in the life of a CP child 💚 We had an amazing day at Alena’s Love Daycare where we had members from the community join us.  This was a wonderful opportunity to bring awareness on Cerebral Palsy and to involve the community 🌿💚

13.11.2024 11:13:20

Did you know? 👏🌿 We are on tender for the standing frames, adult standing frames and tray tables 🥳 We had an amazing time in the Western Cape at various hospitals and centres to do product training and demonstration 👩‍🏭👩‍🔧 Swipe until the end to see how we travel with our equipment!

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